Denkmalpflege
Die Renovierung von Baudenkmälern mit Sichtmauerwerk erfordert Fingerspitzengefühl von allen Beteiligten. Die sorgfältige Auswahl und Anpassung an den Bestand des Mauerwerks und die handwerklich gute Verarbeitung sind maßgeblich für den Erfolg des Unterfangens. Unachtsam vorgenommene Ausbesserungen bleiben jahrzehntelang Zeugnis des mangelnden Respektes vor der wertvollen Baukultur.
Aus dem Bestand werden Stücke entnommen, gereinigt, vermessen und eine Skizze angefertigt. Sodann erfolgt im Labor eine Analyse des Altbestandes. Davon abgeleitet ergeben sich die Tonmischungen, die zum Einsatz kommen.
Die zu erreichende Oberfläche und das Format werden festgelegt. Darauffolgend werden Skizzen für den Formenbau gemacht. Wenn möglich wird zuerst ein Probebrand durchgeführt und das Ergebnis mit dem Bestand verglichen. Danach erfolgt die Produktion. Altes Sichtmauerwerk ist meist nicht glatt. Die Ziegel weisen, bedingt durch den Produktionsvorgang Pressfalten, häufig auch Setzstreifen auf.
Die neuen Ziegel stellen keine Imitation des alten dar, sie werden einfach in derselben Produktionstechnik gefertigt. Die Oberfläche kann glatt, Fussortierung, mit Pressfalten, Setzstreifen oder Deformationen sein. Auch kommen häufig handgeschlagene Ziegel HS, sowie Formziegel zum Einsatz. Normal befinden sich auf der Rückseite des Klinkers Abdrücke vom Schuppenband mit dem der Klinker transportiert wird, daher sind nur 3 Seiten verwendbar. Bei Fussortierung FS sind 4 Seiten verwendbar, die Rückseite unregelmässiger, daher kann mit einer Farbe ein abwechslungsreiches Mauerwerk erzielt werden.